Der HSV marschiert, St. Pauli rollt

Am Freitagabend wird in Hamburg das 112. Stadtderby ausgetragen. Um 20.30 Uhr (TV: Sky) empfängt Aufsteiger Hamburger SV den FC St. Pauli. Schon mehrere Stunden vor dem Anpfiff versammelten sich Fans beider Mannschaften, um sich gemeinsam auf den Weg zum Volksparkstadion zu machen.

Laut dem NDR  trafen sich mehr als 7000 HSV-Anhänger um 15 Uhr am Platz der Republik in Altona. »Scheiß auf St. Pauli, die Stadt gehört uns«, sangen die Fans und liefen fünf Kilometer zum Stadion, wo sie das erste Bundesliga-Heimspiel des HSV seit sieben Jahren sehen werden.

Die Gästefans versammelten sich um 16.15 Uhr am Millerntor-Stadion. Dort startete die »große Fahrrad-/Rollertour zum Derby«, wie es die St.-Pauli-Fanszene angekündigt hatte . Im Vorfeld hatte die Polizei befürchtet, dass die Geschwindigkeit der St.-Pauli-Fans eine Herausforderung für die Einsatzkräfte werden könnte. Eine zusätzliche Schwierigkeit: Die Routen der beiden Fanmärsche kreuzen sich. »Es ist zentraler Punkt der Polizei, dass wir hier ein Aufeinandertreffen verhindern«, sagte ein Polizeisprecher.

»Hamburg ist groß genug für zwei Vereine«

Die Partie ist als Hochrisikospiel eingestuft worden, knapp 2000 Beamtinnen und Beamte sollen laut NDR im Einsatz sein. Die Polizei zeigte sich trotz des »feindschaftlichen Verhältnisses« und eines großen Konzerts von Popkünstler Cro in Stadionnähe optimistisch. Es sei »nicht das erste Derby« und man habe Erfahrungen aus den Vorjahren gesammelt, teilte Polizeisprecher Christian Schreiber auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa mit.

HSV-Trainer Melin Polzin appellierte im Vorfeld an die Fans, dass das Derby »sehr friedlich« ablaufen solle. Alexander Blessin, Coach des FC St. Pauli, sagte: »Hamburg ist groß genug für zwei solche Vereine.«

Am 16. Februar 2011 trafen beide Mannschaften zuletzt in der Bundesliga aufeinander. Damals gewann der Kiezclub im Volksparkstadion mit 1:0 durch ein Tor von Gerald Asamoah.

Zum diesjährigen Bundesligaauftakt spielten beide Teams remis. Der HSV holte bei Borussia Mönchengladbach ein 0:0, St. Pauli gelang am Millerntor nach einem 1:3-Rückstand noch ein 3:3 gegen Champions-League-Teilnehmer Borussia Dortmund.

Foto: Ulrich Perrey / dpa

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