Die deutsche Skirennfahrerin Emma Aicher strahlte übers ganze Gesicht, als sie neben der US-amerikanischen Siegerin Mikaela Shiffrin auf dem Podest stand. Die Zukunftshoffnung im deutschen Alpin-Team zeigte mit Platz drei im Weltcup-Slalom von Levi gleich zu Beginn des Olympiawinters, was in ihr steckt.
»Ich hatte überhaupt nicht erwartet, dass ich auf dem Podest stehe«, sagte Aicher nach dem Rennen. Mit ihrem zweiten Durchgang aber sei sie sehr zufrieden. »Da habe ich gepusht, im ersten Durchgang ist mir das nicht so gelungen.« Sie war als Siebte in den zweiten Durchgang gestartet und machte noch vier Plätze gut.
Für die 22-Jährige war es die beste Slalom-Platzierung ihrer Karriere, bislang war dies ein sechster Rang gewesen. Allrounderin Aicher kann in allen Disziplinen um Siege fahren und gilt als mögliche Gesamtweltcupsiegerin. In der vergangenen Saison hatte sie ihr Potenzial schon mit Siegen in Abfahrt und Super-G sowie einem zweiten Platz in der Abfahrt unterstrichen.
Shiffrin liegt mit deutlichem Abstand vor der Konkurrenz
In einer eigenen Liga war in Finnland allerdings die US-amerikanische Skirennläuferin Mikaela Shiffrin unterwegs, die sich beim zweiten Rennen der Olympiasaison in Topform zeigte. »Ich genieße es. Das Training im Sommer hat sich ausgezahlt«, sagte die 30-Jährige nach dem 102. Weltcupsieg ihrer Karriere. Shiffrin baut ihren Vorsprung in der Bestenliste weiter aus, in dieser Form dürften noch weitere Siege hinzukommen.
Die Amerikanerin ließ Lara Colturi aus Albanien hinter sich (+1,66 Sekunden). Aicher hatte im Ziel sogar 2,59 Sekunden Rückstand – ein erstaunlicher Wert im ansonsten oftmals sehr knappen Skisport. Lena Dürr, noch Dritte nach dem ersten Durchgang, lag auf Rang vier 2,74 Sekunden zurück.
»Das ist nicht so ein glückliches Ende für mich. Aber Vierte zu werden und eine Deutsche vor sich zu haben, ist auf jeden Fall ein sensationeller Start in die Slalom-Saison«, sagte Dürr und würdigte die Leistung ihrer Teamkollegin: »Chapeau an die Emma. Es ist ganz groß, so im ersten Slalom anzufangen.« Das deutsche Talent Romy Ertl war bei ihrem Weltcup-Debüt früh ausgeschieden.
Aicher (r.) neben Shiffrin (M.) und Colturi: Ein erstaunlicher Rückstand
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