In seinem 42. Länderspiel trug Jonathan Tah zum ersten Mal die Kapitänsbinde der deutschen Fußballnationalmannschaft – und war mächtig stolz. »Es war wirklich eine Riesenehre für mich, das bedeutet mir sehr viel«, sagte der Innenverteidiger des FC Bayern nach dem 2:0 (0:0) in der WM-Qualifikation in Luxemburg.
»Es geht gerade nicht um mich, es geht darum, dass wir uns für die WM qualifizieren«, betonte der 29-Jährige: »Aber ich kann sagen, dass ich sehr, sehr stolz darauf bin und sehr, sehr dankbar, dass ich den Moment erleben durfte.«
Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte Tah zum Vertreter des verletzten Joshua Kimmich bestimmt und ihn auf der Pressekonferenz vor dem Spiel mit der Nachricht überrascht. »Ich weiß nicht, ob er es schon weiß – aber jetzt weiß er’s«, sagte er lachend.
Letztes verbliebene Mitglied des siebenköpfigen Mannschaftsrats
Seine Wahl fiel auf Tah, weil dieser das letzte verbliebene Mitglied des siebenköpfigen Mannschaftsrats war, den er nach der Heim-EM neu bestimmt hatte. Kimmichs Stellvertreter für das Kapitänsamt, Antonio Rüdiger und Kai Havertz, sind ebenso verletzt wie Marc-André ter Stegen und Niclas Füllkrug, Pascal Groß wurde nicht nominiert.
Das Stück Stoff tragen zu dürfen, »war ein sehr besonderes Erlebnis für mich«, betonte Tah. Muss er jetzt singen oder einen ausgeben? Tah schmunzelte. »Bis jetzt habe ich noch nichts gehört, was ich machen muss«, sagte er und ergänzte glücklich: »Aber ich bin für alles bereit.«
Beim Arbeitssieg beim krassen Außenseiter Luxemburg hatte das B-Team ohne den leicht verletzten Kapitän Joshua Kimmich und ein halbes Dutzend Stammkräfte große Probleme. Dank ihres neuen Torjägers Nick Woltemade hat die deutsche Fußballnationalmannschaft eine der größten Blamagen ihrer Geschichte abgewendet und ist nur noch einen Schritt von der 21. WM-Teilnahme entfernt (Lesen Sie hier das Spiel im Minutenprotokoll).