Spaniens früherer Fußballverbandschef Luis Rubiales ist bei der Vorstellung seines Buches von einem Unbekannten mit Eiern attackiert worden. In von spanischen Medien verbreiteten Videos ist zu sehen, wie der Mann mehrere Eier auf Rubiales wirft und »Schuft« ruft.
Das erste Ei verfehlte ihn deutlich, das zweite traf ihn beim Wegdrehen am Rücken. Als Rubiales in Richtung des Angreifers stürmte, flog ein weiteres Ei, das er mit der Hand abwehrte. Mehrere Menschen hielten ihn daraufhin zurück.
Der Angreifer wurde schnell überwältigt und abgeführt. »Ich hatte Glück, dass sie mich aufgehalten haben; ich wusste nicht, ob er bewaffnet war«, wird Rubiales von der spanischen Sportzeitung »AS« zitiert.
Kurios: Laut Rubiales soll es sich bei dem Angreifer um seinen eigenen Onkel gehandelt haben. »Es war mein Onkel, mein leiblicher Onkel, der ein Unruhestifter ist und es immer gewesen ist«, sagte Rubiales zu Radio MARCA. »Er kam mit ein paar Eiern herein und warf sie nach mir, aber ich wusste nicht, was er in den Händen hatte, und als ich ihn hereinstürmen sah, dachte ich, er trüge eine Waffe.«
Kuss ohne Einverständnis nach WM-Sieg
Rubiales hatte am 20. August 2023 im Rahmen der Siegerehrung nach dem WM-Triumph der spanischen Fußballerinnen in Sydney die Spielerin Jennifer Hermoso auf den Mund geküsst. Hermoso erklärte später, der Kuss sei ohne ihr Einverständnis erfolgt. Unter öffentlichem und juristischem Druck trat Rubiales einen Monat später zurück, die Fifa sperrte ihn für drei Jahre. Der Vorfall löste weltweit Debatten über Machtverhältnisse und Respekt im Profisport aus.
Im Februar 2025 verurteilte ein Gericht Rubiales wegen sexueller Aggression zu einer Geldstrafe von 10.800 Euro und einem einjährigen Kontaktverbot zu Hermoso. Die Berufungsinstanz bestätigte das Urteil.
Rubiales hatte im Verfahren argumentiert, der Kuss sei Ausdruck spontaner Freude gewesen, ohne sexuelle Absicht. Die Richter betonten jedoch, dass für den Tatbestand der sexuellen Aggression keine libidinöse oder explizit sexuelle Absicht erforderlich sei – entscheidend sei allein das Fehlen eines klaren Einverständnisses.
In seinem Buch »Matar a Rubiales« (deutsch: »Rubiales killen«) legt er seine Sicht auf den nicht einvernehmlichen Kuss dar und prangert eine vermeintliche mediale und politische Verschwörung gegen ihn an. »Ich werde mich nicht ändern. Was geschehen ist, ist geschehen; ich habe nicht gelogen. Ich denke nicht daran, zur Föderation zurückzukehren«, sagte Rubiales.
Der Fall Rubiales gilt als einer der größten Skandale des Fußballs. Was er verändert hat und was nicht, lesen Sie hier .
Rubiales küsst Hermoso nach dem WM-Finale 2023 in Sydney
Foto: Noe Llamas / SPP / Sports Press Photo / IMAGO