Aufschub im Zollstreit – Mexiko erhält 90 Tage Verhandlungszeit

Die USA und Mexiko haben eine Verlängerung ihrer bestehenden Zollvereinbarung beschlossen – zusätzliche US-Strafzölle sind damit vorerst abgewendet. Dazu habe US-Präsident Donald Trump mit Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum telefoniert, schrieb er auf seiner eigenen Online-Plattform Truth Social nur wenige Stunden vor Fristablauf in der Nacht zu Freitag.

Kurz zuvor hatte Trump noch mit 30-prozentigen Zöllen ab Freitag gedroht und betont, er werde keine weiteren Verlängerungen gewähren. Wegen der gemeinsamen Grenze mit Mexiko seien die Dinge mit vielen »Komplexitäten« behaftet, sagt er nun.

Sheinbaum zeigte sich nach dem Telefonat zufrieden, die angedrohten Zölle von 30 Prozent seien zunächst abgewendet worden, schrieb sie auf der Plattform X. »Wir hatten ein sehr gutes Gespräch mit US-Präsident Donald Trump«, schrieb Sheinbaum. Mexiko habe 90 Tage Zeit gewonnen, um eine langfristige Verständigung mit den USA zu erzielen.

Über den festgelegten Zeitraum verhandeln die beiden Länder demnach weiter über ein finales Abkommen. In der Zwischenzeit werde Mexiko die bislang geltenden Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Autos und bestimmte andere Waren sowie Abgaben in Höhe von 50 Prozent auf Stahl, Aluminium und Kupfer zahlen, betonte Trump.

Auch die 90 Tage sind offenbar nicht in Stein gemeißelt. Trump bezeichnete es als Ziel, mit Mexiko »innerhalb des 90-Tage-Zeitraums oder später ein Handelsabkommen zu unterzeichnen«.

Trump hatte den 1. August mehrfach als endgültige Frist in dem von ihm ausgelösten globalen Handelskonflikt bezeichnet, den er im April ausgerufen hatte. Am Freitag treten etwa für die EU höhere Zölle von 15 Prozent auf einen Großteil der Produkte in Kraft. Darauf hatte sich EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vergangenes Wochenende in Schottland mit Trump verständigt.

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