Beamte bekommen bessere Kredite als Angestellte

Staatsbedienstete erhalten Bankkredite einer Erhebung zufolge zu deutlich günstigeren Bedingungen als Angestellte. Im Durchschnitt zahlen Beamte für ihren Ratenkredit 14 Prozent weniger Zinskosten. Dies geht aus einer Auswertung des Vergleichsportals Verivox hervor, die den Zeitungen der Funke Mediengruppe vorliegt.

Im Mittel mussten Beamte, die in den vergangenen zwölf Monaten über Verivox einen Ratenkredit abgeschlossen haben, 5,68 Prozent Zinsen zahlen. Bei Angestellten habe der mittlere Zins im selben Zeitraum hingegen bei 6,59 Prozent gelegen. Damit sind Kredite für Beamte 14 Prozent günstiger, schlussfolgerte das Portal. Bei einem Musterkredit über 22.000 Euro mit fünf Jahren Laufzeit entspräche das einer Zinsersparnis von 529 Euro.

Der günstigere Zinssatz ist laut Verivox darauf zurückzuführen, dass Beamte durch ihren besonderen Beschäftigungsstatus als »äußerst sichere Kreditkunden« gelten. Für die Berechnung wurden alle Ratenkredite ausgewertet, die von August 2024 bis einschließlich Juli 2025 über Verivox abgeschlossen wurden.

Der Studie zufolge sind Beamte auch bei der Zusage für Kredite im Vorteil: Sie erhalten in 80 Prozent aller Fälle ein Finanzierungsangebot auf ihre Kreditanfrage. Bei Angestellten liegt diese Quote demnach nur bei 52 Prozent.

In der Debatte über die Rente machten jüngst Wissenschaftler des Pestel-Instituts einen radikalen Vorschlag: Beamte sollten fünfeinhalb Jahre länger im Beruf bleiben, weil sie älter werden als Arbeiter. Tatsächlich haben männliche Beamte im Schnitt ab dem 65. Lebensjahr eine Lebenserwartung von weiteren 21,5 Jahren, wie eine Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) aus dem Jahr 2021 zeigt. Bei männlichen Arbeitern sind es nur 15,9 Jahre – ein Unterschied von etwa fünfeinhalb Jahren. Zwischen männlichen Angestellten und Beamten beträgt der Unterschied gut zwei Jahre.

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