Die von den Spitzen der Koalitionsfraktionen beschlossene Aktivrente soll einem Medienbericht zufolge bereits in wenigen Monaten in Kraft treten. Als Starttermin werde der 1. Januar 2026 angepeilt, berichtete die »Bild«-Zeitung unter Berufung auf Unionskreise. Ziel müsse sein, dass die Aktivrente zum Jahreswechsel in Kraft tritt, hieß es demnach.
Die sogenannte Aktivrente sieht vor, dass Erwerbstätige nach dem Renteneintrittsalter im Job bleiben und bis zu 2000 Euro steuerfrei hinzuverdienen können. Der Steuerfreibetrag würde sich damit also in etwa verdoppeln.
Viele Fachleute stehen der geplanten Aktivrente skeptisch gegenüber. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) geht etwa davon aus, dass die Aktivrente wenig dazu beitragen wird, das Gesamtarbeitsvolumen in der Gesellschaft zu erhöhen. Nach einer früheren Einschätzung der IW-Rentenexpertin Ruth Schüler werde die neue Regelung für den Großteil der Rentner gar keine Relevanz haben. Denn sie adressiert Menschen, die nach dem regulären Renteneintrittsalter freiwillig weiterarbeiten wollen – also aktuell ab etwa 66 Jahren. Allerdings scheiden viele Menschen im Durchschnitt schon mit 64 Jahren aus dem Berufsleben aus, weshalb fast die Hälfte der Rentner durch das neue Modell gar nicht angesprochen wird. Aus Sicht der Expertin müssten deshalb vielmehr Anreize geschaffen werden, damit mehr Menschen bis zum regulären Rentenbeginn im Beruf bleiben, anstatt zuvor in den Ruhestand zu gehen.
Am Freitag hatten die Spitzen der Koalitionsfraktionen CDU, CSU und SPD nach einer zweitägigen Klausurtagung in Würzburg ein großes Rentenpaket beschlossen, das noch in diesem Jahr verabschiedet werden soll und auch die Aktivrente umfasst.
Außerdem soll die gesetzliche Sicherung des Rentenniveaus bei 48 Prozent bis zum Jahr 2031 festgeschrieben
und die sogenannte Frühstart-Rente verabschiedet werden. Demnach soll jedes Kind zwischen sechs und 18 Jahren monatlich zehn Euro auf ein Altersvorsorgekonto erhalten.