Bankmitarbeiter erfahren über automatische Mail von Kündigung

Die australische Großbank ANZ hat sich bei mehreren Mitarbeitenden entschuldigt, die durch eine automatisierte E-Mail von ihrer bevorstehenden Entlassung erfuhren. In der Nachricht waren sie aufgefordert worden, ihre Dienstlaptops zurückzugeben – noch bevor die Bank sie offiziell über die Kündigung informiert hatte. Die Mail ging an mehr als hundert Angestellte aus dem Privatkundengeschäft. Die ANZ bot den betroffenen Mitarbeitern nach der Panne psychologische Unterstützung an.

»Es war nicht unsere Absicht, Ihnen solch sensible Informationen auf diesem Weg mitzuteilen«, schreibt Bruce Rush, Leiter des Privatkundengeschäfts, in einer internen Mitteilung, aus der die »Financial Times«  zitiert.

Laut ANZ wurde die E-Mail versehentlich zu früh an einige Beschäftigte versendet. Geplant war eigentlich, die Mitarbeiter in der darauffolgenden Woche über ihre Kündigung zu informieren. Der Versand sei nach Bekanntwerden des Fehlers sofort gestoppt worden. Inzwischen habe man persönliche Gespräche mit den betroffenen Mitarbeitenden geführt und eine virtuelle Sitzung zur Klärung offener Fragen einberufen.

Die Finanzgewerkschaft zeigte sich empört über den Vorfall. Die Nachricht habe »Panik und Verzweiflung« ausgelöst, erklärte die Gewerkschaftsvorsitzende Wendy Streets. Sie kritisierte den Umgang der Bank mit den Stellenkürzungen scharf: »Geschwindigkeit und Kosteneffizienz dürfen nicht auf Kosten von Würde und Respekt gehen.« Die Vorgänge seien das Ergebnis eines »chaotischen Wandels«, der ohne ausreichende Einbindung der Beschäftigten durchgesetzt werde.

Auch ANZ-Chef Nuno Matos äußerte sich inzwischen zu dem Vorfall. Gegenüber Medien sprach er von einem »inakzeptablen« und »zutiefst enttäuschenden« Vorgang. Die Bank habe eine interne Untersuchung eingeleitet, damit sich der Vorfall nicht wiederhole.

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