Muscheln, zu einem zweideutigen Zahlenspiel zusammengelegt, und ein Foto davon auf Instagram: Diese Zutaten genügen den US-Sicherheitsbehörden, um ein Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Leiter der US-Bundespolizei FBI, James Comey, zu eröffnen. Sie wittern eine mutmaßliche Morddrohung gegen US-Präsident Donald Trump. »Das US-Heimatschutzministerium und der Secret Service untersuchen die Drohung und werden angemessen darauf reagieren«, erklärte US-Heimatschutzministerin Kristi Noem am Donnerstag im Onlinedienst X.
Comey hatte ein Foto auf Instagram geteilt, das die Zahlen »86 47« mit Muscheln nachgezeichnet zeigte. »86« gilt als umgangssprachlicher Ausdruck für den Wunsch, jemanden zu töten. Trump ist der 47. Präsident der USA. Comey kommentierte das Bild mit den Worten »Coole Muschelanordnung bei meinem Strandspaziergang«. Später löschte er den Beitrag.
Comey beteuerte mittlerweile sein Unwissen über die Bedeutung der Zahlen. »Mir war nicht klar, dass manche Leute diese Zahlen mit Gewalt in Verbindung bringen«, erklärte der ehemalige FBI-Leiter auf Instagram. »Ich bin gegen jede Form der Gewalt, weshalb ich den Beitrag gelöscht habe.«
Sorge vor neuer Gewalt
Trump war am 13. Juli des vergangenen Jahres nur knapp einem Attentat entgangen, das auf ihn bei einem Wahlkampfauftritt in Pennsylvania verübt wurde. Angesichts der aufgeheizten politischen Atmosphäre seit der Rückkehr des Rechtspopulisten im Januar ins Weiße Haus besteht die Sorge in Washington, dass es erneut zu Gewalt kommen könnte.
In seiner ersten Amtszeit hatte Trump Comey gefeuert und Christopher Wray als Nachfolger beim FBI installiert. Doch unter Wray hatte das FBI gegen Trump in mehreren Fällen ermittelt. Kurz vor Trumps Rückkehr ins Weiße Haus kündigte Wray seinen Rücktritt an, um einer Entlassung durch Trump zuvorzukommen. Mittlerweile wird das FBI von Kash Patel geführt. Der 45-Jährige ist ein loyaler Anhänger Trumps und ein scharfer Kritiker des FBI. Er hat sich teils anerkennend über die QAnon-Bewegung geäußert, die seit Jahren rechtsextreme Verschwörungsideologien im Internet verbreitet.