Der frühere Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) soll Vorsitzender im Ausschuss für Forschung, Technologie, Raumfahrt und Technikfolgenabschätzung im Bundestag werden. Das hat der SPIEGEL aus Parteikreisen erfahren.
Lauterbach wäre damit voraussichtlich der einzige SPD-Minister außer Dienst, der im neugewählten Bundestag einen Ausschussvorsitz erhält. Nach dem Abtreten aus einem Ministerium ist es für Politikerinnen und Politiker üblich, den Fachbereich zu wechseln. Dem Vernehmen nach wird die SPD-Fraktion Lauterbach Anfang kommender Woche als Kandidaten für den Vorsitz vorschlagen.
Ex-Kanzler Olaf Scholz hatte Lauterbach 2021 zum Gesundheitsminister der Ampelkoalition gemacht. Für den Mediziner war es der »Traumjob«, wie er dem SPIEGEL sagte , auf den er sein Berufsleben lang hingearbeitet hat. In den ersten Monaten seiner Amtszeit war Lauterbach vor allem mit Gesetzesvorhaben zur Bekämpfung der Coronapandemie beschäftigt, danach kümmerte er sich um eine groß angelegte Krankenhausreform und die Digitalisierung des Gesundheitswesens. Vergangene Woche übergab er seinen Posten an die CDU-Politikerin Nina Warken .
An diesem Donnerstag haben die Parlamentarischen Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer der Fraktionen die verschiedenen Ausschussvorsitze unter sich verteilt. Die von den Fraktionen vorgeschlagenen Kandidatinnen und Kandidaten sollen dann in der kommenden Woche gewählt werden.
Insgesamt gibt es im Bundestag 25 Ausschüsse. Acht Vorsitze davon gehen an die Union. Als zweitgrößte Fraktion erhält die AfD sechs Posten. Die SPD bekommt fünf: Darunter sollen neben dem Forschungsausschuss auch die Ausschüsse für Bildung und Familie, Gesundheit, Sport und Ehrenamt, Wahlprüfung und Immunität sein.