Israel soll nach einer Forderung mehrerer vom Uno-Menschenrechtsrat bestellten Experten von der Teilnahme an internationalen Fußballveranstaltungen ausgeschlossen werden. Sie riefen den Fußball-Weltverband Fifa und die Europäische Fußball-Union Uefa auf, entsprechende Schritte vorzunehmen.
Dies sei ihrer Auffassung nach nötig als Reaktion auf Israels Krieg im Gazastreifen, wo Hunderttausende Zivilisten auf der Flucht sind. Die Experten wurden zwar vom Uno-Menschenrechtsrat eingesetzt, sprechen aber nicht im Namen der Vereinten Nationen.
Der Sport dürfe nicht den Eindruck erwecken, dass alles beim Alten sei, teilten nun die unabhängigen Berichterstatter mit. »Sportverbände dürfen bei schweren Menschenrechtsverletzungen nicht wegsehen«, schreiben sie, und: »Nationalmannschaften, die Staaten vertreten, die massive Menschenrechtsverletzungen begehen, können und sollten suspendiert werden.«
Israel weist sämtliche Vorwürfe im Rahmen des Uno-Menschenrechtsrates stets zurück. Das Land wirft dem Rat und seinen Berichterstattern vor, gegen Israel voreingenommen zu sein.
Die Uefa gab auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP keinen Kommentar ab, eine Antwort der Fifa stand zunächst aus. Israels A-Nationalteam kämpft derzeit um die Qualifikation zur WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada. In der Gruppe I steht die Mannschaft hinter Norwegen und Italien auf dem dritten von fünf Plätzen.
IOC hatte Sanktionen gegen Israel bereits abgelehnt
Der Aufruf ist von acht Expertinnen und Experten unterschrieben, darunter die Berichterstatterinnen für kulturelle Rechte, für die Menschenrechtslage in den besetzten palästinensischen Gebieten und zum Thema Rassismus. Sie verweisen auf den Bericht der Untersuchungskommission des Menschenrechtsrates, der vergangene Woche zu dem Schluss kam, dass Israel im Gazastreifen Genozid begeht.
Der palästinensische Fußballverband hat sich bei der Fifa bereits mehrmals für einen Ausschluss Israels starkgemacht, zuletzt beim Kongress im Vorjahr. Eine Kommission des Weltverbandes beschäftigt sich mit der Thematik, bislang allerdings ohne Ergebnis.
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte Sanktionen gegen Israel in der Vorwoche bereits abgelehnt. Es gebe keinen Verstoß gegen die olympische Charta, hieß es. Bei den Sanktionen gegen russische Sportler wegen des Krieges in der Ukraine hatte das IOC Verstöße gegen die olympische Charta als Grund genannt. Russlands Olympisches Komitee ist weiterhin suspendiert.