Harry Styles: Marathon
42,195 Kilometer in unter drei Stunden: Harry Styles sorgte beim Berlin Marathon am Wochenende für verblüffte Gesichter. Mit seiner Zielzeit von 2:59:13 Stunden gehörte Styles zu den besten Amateurläufern.
Zum Vergleich: Beim Berlin Marathon 2024 lag die Durchschnittszeit bei den Männern bei knapp vier Stunden.
Styles trat unter dem Pseudonym Sted Sarandos an. Schon im März war er in Tokio den Marathon gelaufen, damals brauchte er 3:24:07 Stunden. Im Laufe des Jahres trainierte der englische Sänger und Schauspieler offenbar hart: So wurde er mehrfach sowohl in Berlin als auch andernorts beim Lauftraining gesichtet, zuletzt vor wenigen Tagen in New York City.
Geena Davis: Bogenschießen
Beinahe wäre Oscarpreisträgerin Geena Davis im Jahr 2000 nach Sydney gefahren, um bei den Olympischen Spielen um Medaillen im Bogenschießen zu kämpfen. Die Schauspielerin nahm 1999 an der US-Endrunde der Qualifikation für die Spiele teil. Sie belegte den 24. Platz der insgesamt 300 Teilnehmerinnen – was dennoch zu wenig war, um in die Auswahlmannschaft ihres Landes aufgenommen zu werden.
Bemerkenswert dabei: Davis hatte erst wenige Jahre zuvor, mit Mitte 30, mit dem Bogenschießen begonnen. Sie schaffte es, in relativ kurzer Zeit ein Niveau zu erreichen, mit dem sie mit den besten Athletinnen des Landes konkurrieren konnte. Davis hatte 1989 den Oscar als Beste Nebendarstellerin für ihre Rolle in »Die Reisen des Mr. Leary« erhalten.
Gordon Ramsay: Fußball, Marathon und Triathlon
TV-Koch Gordon Ramsay galt als Jugendlicher als vielversprechendes Fußballtalent. Er spielte für die Nachwuchsteams des schottischen Erstligisten Rangers, musste den Traum von der Fußballkarriere jedoch aufgrund einer schweren Knieverletzung aufgeben.
Später machte Ramsay als Ausdauerathlet von sich reden: Er nahm mehrfach am prestigeträchtigen London Marathon teil. 2004 beendete er diesen in 3:30:37 Stunden.
Auch als Triathlet war er erfolgreich: 2013 durfte er am Ironman-Wettbewerb auf Hawaii teilnehmen. Nach 3,86 Kilometern Schwimmen im Meer, gut 180 Kilometern Radfahren und einem Marathon kam Ramsay mit einer Zeit von 14:04:48 Stunden ins Ziel.
Joey Kelly: Triathlon, Ultramarathon und diverse andere Sportarten
In Sachen sportlicher Vielseitigkeit gibt es wenige Promis, die es mit Joey Kelly aufnehmen können. Der deutsche Musiker versuchte sich schon in zahlreichen Disziplinen. 1998 absolvierte er acht Ironman-Wettbewerbe hintereinander, darunter den prestigeträchtigen auf Hawaii. Dort dürfen – bis auf wenige Ausnahmen – nur die besten Athleten ihrer Zunft teilnehmen.
Daneben bestritt Kelly erfolgreich mehrere Ausdauerwettbewerbe: Beim Atacama Crossing 2008 durchquerte er auf rund 250 Kilometern die gleichnamige Wüste in Chile. Dabei war er in seiner Altersklasse am schnellsten und erreichte im Gesamtfeld den vierten Platz.
Zudem lief er den Badwater Run im amerikanischen Death Valley, einen der härtesten Ultramarathons mit bis zu 50 Grad Außentemperatur. Zudem nahm er am 240-Kilometer-Lauf durch die Sahara und am 100-Meilen-Rennen im Himalaya-Gebirge teil.
2010 balancierte Kelly für einen Guinness-Weltrekord 24 Stunden lang auf einem Seil in zwölf Metern Höhe und legte dabei 15 Kilometer zurück. Im selben Jahr lief er bei einer Spendengala 24 Stunden am Stück auf einem Laufband.
Warum die ganze Schinderei? Kelly, der als Mitglied der gleichnamigen Familie in den Neunzigerjahren musikalische Erfolge feierte, schrieb in seinem Buch »Hysterie des Körpers«: »Hätte ich meinen Sport nicht so aktiv betrieben, hätte ich die Kelly Family nicht überlebt.«
Thorsten Schröder: Triathlon
Noch so ein Extremsportler: »Tagesschau«-Moderator Thorsten Schröder hat ebenfalls bereits mehrfach am berühmten Ironman-Wettkampf auf Hawaii teilgenommen. So qualifizierte er sich etwa 2017 für einen der begehrten Startplätze des legendären Events. Er bewältigte die Distanz in knapp elf Stunden und wurde 68. in seiner Altersklasse.
2025 nahm Schröder am Norseman Xtreme Triathlon in Norwegen teil, der als einer der härtesten Triathlon-Wettbewerbe der Welt gilt. Schröder erreichte das Ziel nach 14 Stunden und 59 Minuten.
Frankie Muniz: Motorsport
Als »Malcolm mittendrin« wurde Frankie Muniz weltberühmt. Neben seiner Karriere als Schauspieler feierte der gebürtige Amerikaner aber auch als Motorsportler große Erfolge.
2006 gab er bekannt, einen Zweijahresvertrag beim Rennstall Jensen Motorsport unterschrieben zu haben. Im selben Jahr startete er erstmals als Rennfahrer in der amerikanischen Formel BMW. Von 2007 bis 2009 fuhr er in der Champ-Car-Atlantic-Serie für unterschiedliche Teams. In seiner dritten Saison wurde er Neunter der Gesamtwertung – das bis dato beste Ergebnis seiner Karriere.
Nach einer längeren Pause kehrte er 2021 in den Motorsport zurück und nahm an verschiedenen Nascar-Serien teil. 2023 belegte er in der ARCA Menards Series den vierten Platz in der Gesamtwertung – ein beeindruckendes Ergebnis für einen Quereinsteiger. Seit 2025 fährt Muniz für Reaume Brothers in der Nascar Truck Series. Mit großem Enthusiasmus, wie der Teamfunk verrät.
Hugh Laurie: Rudern
»Dr. House« kann nicht nur frotzelnd Diagnosen erstellen: Schauspieler Hugh Laurie war 1977 britischer Ruder-Juniorenmeister im Zweier mit Steuermann, bei der Junioren-WM im selben Jahr wurde er in derselben Disziplin Vierter.
Laurie, Sohn eines Ruder-Olympiasiegers, blieb dem Sport auch während seiner Unizeit treu: 1980 wurde er ausgewählt, für Cambridge am berühmten Boat Race teilzunehmen. Dabei treten die beiden Eliteunis Cambridge und Oxford im Rudern gegeneinander an – Lauries Team verlor allerdings mit rund eineinhalb Metern Rückstand. Das Boat Race ist einer der prestigeträchtigsten Ruderwettkämpfe der Welt, er wird seit 1829 ausgetragen.
Jason Statham: Wasserspringen
Bevor Jason Statham als »Transporter« und in anderen Actionspektakeln glänzte, war er mehr als ein Jahrzehnt lang fester Teil der britischen Nationalmannschaft der Wasserspringer.
1990 nahm er für England an den Commonwealth Games teil. Er sprang sowohl vom 1-Meter- als auch vom 3-Meter-Brett sowie vom 10-Meter-Turm.
Für eine Medaille reichte es nicht, Statham sagte später dazu: »Ich habe zu spät angefangen. Wahrscheinlich war es nicht mein Ding. Ich hätte eine andere Sportart machen sollen.«
Bud Spencer: Schwimmen
Auch Bud Spencer, geboren als Carlo Pedersoli in Neapel, war vor seiner Karriere als Film-Haudrauf im Sport sehr erfolgreich – und zwar gleich in mehreren Disziplinen.
1950 schrieb er Geschichte, als er als erster Italiener die 100 Meter Freistil in unter einer Minute schwamm. In den Vierziger- und Fünfzigerjahren dominierte er seinen Sport und wurde mehrfach italienischer Meister sowohl im Freistil- als auch im Brustschwimmen. Man habe ihn deshalb »gezwungen«, an den Olympischen Spielen teilzunehmen, sagte er in einem Interview.
Mit Erfolg: 1948 vertrat er sein Land bei den Spielen in London, 1952 in Helsinki und 1956 in Melbourne. Eine Medaille gewann Pedersoli jedoch nicht. Anders 1955: Damals gewann er mit der italienischen Wasserballnationalmannschaft bei den Mittelmeerspielen Gold.
Charlène von Monaco: Schwimmen
Charlène von Monaco schwamm ebenfalls bei Olympia um Gold: 2000 in Sydney trat die heutige Fürstin von Monaco, damals noch ledig, mit der 4x100-Meter-Lagenstaffel an. Es reichte für Platz 5.
In derselben Disziplin hatte die gebürtige Südafrikanerin ein Jahr zuvor bei den All-Africa-Games in Johannesburg die Goldmedaille geholt. Auch über 100 Meter Freistil und 100 Meter Rücken war sie dort die Schnellste. 2002 holte sie bei den Commonwealth Games die Silbermedaille mit der Lagenstaffel.
2007 beendete sie ihre Karriere nach einer Schulterverletzung. Im Juli 2011 heiratete sie Fürst Albert von Monaco. Auch er übrigens ein Olympionike: Vor seiner Thronbesteigung vertrat er sein Land von 1988 bis 2002 fünfmal bei Winterspielen als Bobfahrer. Seine beste Platzierung war dabei 1988 ein 25. Platz im Zweierbob.
Agatha Christie: Surfen
Auch Bestsellerautorin Agatha Christie hegte eine große Leidenschaft für Wassersport: Tatsächlich zählt sie, das wissen vermutlich die wenigsten, zu den Pionierinnen des Surfsports und war eine der ersten Frauen, die das Wellenreiten weltweit populär machten.
Ihre Liebe zum Surfen entflammte während einer Weltreise, zu der sie 1922 mit ihrem Mann Archie aufgebrochen war. Zunächst in Südafrika, später in Hawaii beobachtete Christie Surferinnen und Surfer und äußerte daraufhin den Wunsch, selbst wellenzureiten. Sie beschrieb das Gefühl, auf dem Brett zu stehen, in ihrer Autobiografie als ein »himmlisches« und »perfektes körperliches Vergnügen«.
Tatsächlich wurde Surfen erst viel später internationalisiert und auf Wettkampf-Niveau betrieben: 1964 fand die erste offizielle Weltmeisterschaft im Surfen in Manly Beach, Australien, statt.
Harry Styles alias Sted Sarandos kommt beim Marathon in Berlin ins Ziel
Foto: Sportograf / SCC Events / dpaGeena Davis 1999 an ihrem Sportgerät
Foto: Matt Campbell / AFPRamsay beim AJ Bell Triathlon 2018 in London
Foto: TF-Images / Getty ImagesExtremsportler Kelley 2008 in der Atacama-Wüste
Foto: FR Serien Th.Stachelhaus / picture alliance / dpaMotorsportler Muniz im April in seinem Nascar-Auto
Foto: Timothy L. Hale / ZUMAPRESS.com / picture allianceHugh Laurie im April 2022
Foto: NBC / Nathan Congleton / Getty ImagesPedersoli 1950 bei einem Wettbewerb in Rom
Foto: Anonymous / APCharlène und Albert von Monaco 2011 bei einem Schwimmwettbewerb in Monaco
Foto: VALERY HACHE/ AFPAutorin Christie etwa im Jahr 1925
Foto: Cinema Publishers Collection / IMAGO