Für Ferrari endete der Große Preis von Aserbaidschan abermals ohne Erfolg, stattdessen gab es teaminternen Ärger. Formel-1-Star Lewis Hamilton hatte eine Stallorder missachtet und seinen Teamkollegen Charles Leclerc nicht überholen lassen. »Es ist mir eigentlich egal, es geht nur um den achten Platz«, sagte Leclerc: »Also ist es okay, er kann sich über diesen achten Platz freuen. Es ist nur dumm, weil es nicht fair ist.«
Zunächst hatte Leclerc – auf Geheiß des Ferrari-Kommandostandes – Hamilton vorbeigelassen. Der siebenmalige Weltmeister, der noch immer mit seinem neuen Team zu fremdeln scheint, hatte zu dem Zeitpunkt einen Reifenvorteil. Hamilton gelang es jedoch nicht, sich weiter nach vorn zu arbeiten, und sollte daher Leclerc in der letzten Runde wieder passieren lassen – ein übliches Prozedere innerhalb von Rennställen.
Nur ließ Hamilton Leclerc nicht wieder vorbei. Er kam als Achter ins Ziel. Leclerc, der in der Qualifikation mit seinem Ferrari in der Streckenbegrenzung gelandet war, als Neunter. In der Teamwertung zog Mercedes mit vier Punkten mehr vorbei, von hinten drängt Red Bull. An der Spitze liegt mit deutlichem Vorsprung Titelverteidiger McLaren. Hier erfahren Sie mehr zum Rennen in Baku.
Er sei vom Gas gegangen, habe es aber falsch eingeschätzt, sagte Hamilton im Anschluss. »Ich werde mich bei Charles entschuldigen.« Tags zuvor hatte er allerdings auch schon die Reifenstrategie des Rennstalls kritisiert, nachdem er nicht in die Runde der besten Zehn in der Qualifikation eingezogen war.
In der italienischen Heimat von Ferrari hagelt es Kritik und Spott. Aus dem erhofften »fortwährenden Kampf« gegen McLaren, Red Bull und Mercedes bis zum Schluss sei ein »fortwährendes Desaster« geworden, schrieb der »Corriere della Sera« und erklärte mit Blick auf das berühmte Pferd im Wappen der Marke: »Denn es scheint, als würde das Unglück für das arme, angeschlagene Cavallino kein Ende nehmen.«