Roland Virkus ist nicht mehr Geschäftsführer Sport bei Borussia Mönchengladbach. Das teilte der Tabellenletzte der Fußball-Bundesliga drei Tage nach der 4:6-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt mit. Das Präsidium und der Aufsichtsrat hätten Virkus »auf dessen Vorschlag hin von seinen Aufgaben entbunden«, schrieb die Borussia in einem Statement.
»Ich habe immer gesagt, dass der Verein über allem steht, und mich deshalb zu diesem Schritt entschieden«, sagte Virkus, der die Aufgabe im Februar 2022 übernommen hatte. »Wir sind in den Gremien der geeinten Meinung, dass wir uns für die zukünftige Ausrichtung im sportlichen Bereich anders aufstellen wollen«, sagte Klubpräsident Rainer Bonhof: »Er hat seit mehr als 30 Jahren in verschiedenen Positionen für unseren Verein gearbeitet, und er wird immer Borusse bleiben.«
Virkus hatte 1990 als Coach der C-Jugend bei der Borussia angefangen und seitdem viele Trainerstationen im Nachwuchsbereich durchlaufen, ehe er 2004 die Leitung des Jugendinternats übernahm. Von 2008 bis 2022 war Virkus Nachwuchsleiter.
Zwölf Spiele ohne Sieg
In der aktuellen Spielzeit läuft es so schlecht für Gladbach wie lange nicht. Nach fünf Spieltagen haben die Borussen als einzige Mannschaft noch kein Spiel gewonnen, mit zwei Punkten steht man auf dem letzten Platz der Tabelle. Saisonübergreifend ist man sogar seit zwölf Partien erfolglos.
Insbesondere nach der jüngsten Niederlage, bei der Gladbach im eigenen Stadion nach 47 Minuten 0:6 hinten lag, ist die Stimmung beim Traditionsklub am Tiefpunkt. Der gerade erst installierte Trainer Eugen Polanski steht zwar auch in der Kritik, jetzt jedoch erwischt es den Sportchef.
Mitte des Monats hatte die Borussia unter Virkus’ Leitung Trainer Gerardo Seoane freigestellt, der bisherige U23-Coach und Ex-Spieler Polanski betreut seither die Mannschaft. Er wird auch im wichtigen Spiel am kommenden Sonntag (19.30 Uhr, Stream: DAZN) gegen den SC Freiburg auf der Trainerbank sitzen.
Virkus selbst stand während des Spiels gegen Frankfurt hörbar in der Kritik, Virkus-raus-Rufe waren aus der Heimkurve deutlich zu vernehmen.