Die French Open werden auch bei der Ausgabe 2026 weiterhin Linienrichter einsetzen, obwohl die anderen drei Grand-Slam-Turniere bereits auf ein elektronisches System (ELC) umgestellt haben, teilte der französische Tennisverband mit.
Das ELC-System, auch »Hawk-Eye« genannt, wurde erstmals 2017 als Experiment bei den Next Gen ATP Finals in Mailand eingesetzt, bevor es während der Coronapandemie breiter eingeführt wurde.
Dabei analysieren zehn Kameras den Aufprall eines Balles in Bruchteilen von Sekunden und entscheiden, ob der Ball im Aus war oder nicht. Der Ausruf kommt über die Lautsprecher.
Die ATP-Tour hat das System ab dieser Saison bei allen ihren Veranstaltungen implementiert. Während die Australian Open, die US Open und Wimbledon inzwischen auf die Technologie setzen, entscheidet sich Roland Garros dafür, das menschliche Element zumindest für ein weiteres Jahr beizubehalten.
Vorteil Ballabdruck
Der französische Tennisverband (FFT) begründete seine Entscheidung damit, dass die Offiziellen bei dem Turnier ein hohes Schiedsrichterniveau geliefert hätten.
»Für das nächste Roland Garros wird die FFT weiterhin die Exzellenz des französischen Schiedsrichterwesens hervorheben, das weltweit anerkannt ist und der Organisation des Turniers volle Zufriedenheit bringt«, hieß es.
Bei der diesjährigen Ausgabe des Turniers waren 404 Schiedsrichter im Einsatz, davon 284 aus Frankreich.
In Roland Garros können Schiedsrichter die Spuren, die der Ball auf dem roten Sand hinterlässt, inspizieren, um Entscheidungen zu treffen.
Das ELC, das unter der Berücksichtigung der Unterschiede zwischen Rasen-, Hartplatz- und Sandplatzbelägen entwickelt wurde, ist mittlerweile auch bei einer breiteren Palette von Turnieren unterhalb der Grand Slams und Elitetouren verfügbar.
Obwohl das System größtenteils beliebt ist, erhielt es in diesem Jahr in Wimbledon gemischte Bewertungen aufgrund von Fehlfunktionen, während einige Spieler bei Sandplatzturnieren in Madrid und Stuttgart von ELC-Entscheidungen verwirrt waren.
Zehn Kameras überwachen das Spielfeld
Foto: Peter Schatz; / ActionPictures / IMAGODiese Entscheidung treffen in Paris weiterhin Menschen
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