Der französische Rechnungshof hat einen aktuellen Bericht zu den Olympischen und Paralympischen Spielen 2024 in Paris veröffentlicht. Demnach soll das Großereignis öffentliche Kosten von 6,6 Milliarden Euro ausgelöst haben.
Der Rechnungshof korrigierte seine ursprüngliche Schätzung aus dem Juni (5,9 Milliarden Euro) nach oben. Die Ausgaben teilten sich auf in 3,02 Milliarden Euro für die Organisation – davon 1,44 Milliarden für Sicherheit – und 3,63 Milliarden für Infrastruktur. Darunter auch die Ausgaben für die viel diskutierte Wasserqualität der Seine, in dem Fluss fanden während der Sommerspiele Wettbewerbe im Triathlon und Freiwasserschwimmen statt.
Über die Jahre stiegen die Kosten der Spiele immer weiter an. 2023 war der Bedarf an öffentlichen Geldern noch mit 2,44 Milliarden veranschlagt worden. Im vergangenen Jahr sagte Pierre Moscovici, Präsident des Rechnungshofes, die Spiele würden den Staat »drei, vielleicht vier, fünf Milliarden Euro« kosten.
Widerspruch vom Organisationskomitee
Am Montag hob er den »unbestreitbaren Erfolg der Spiele« hervor, trotz der erheblichen öffentlichen Kosten habe es aber keine »Haushaltsüberschreitung« gegeben. Die wirtschaftlichen Auswirkungen, stellte der Rechnungshof in seinem Bericht heraus, seien auf Grundlage der verfügbaren Daten jedoch »zum jetzigen Zeitpunkt bescheiden« und »kurzfristig relativ begrenzt«. Der Einfluss der Spiele auf das Wirtschaftswachstum im Jahr 2024 wird unter Berücksichtigung indirekter Effekte auf +0,07 Prozentpunkte des Bruttoinlandsprodukts oder 1,9 Milliarden Euro geschätzt, heißt es in dem Bericht.
Das Organisationskomitee COJO hatte die Schätzungen des Rechnungshofs im Juni kritisiert und selbst von zwei Milliarden Euro gesprochen. Laut OK habe der Rechnungshof zu weitreichend öffentliche Kosten in die Olympia-Bilanz eingerechnet. Zuvor hatte das COJO seinen Jahresabschluss vorgelegt, der einen Gewinn von 76 Millionen Euro bei fast vollständig privat finanzierten 4,4 Milliarden Euro Ausgaben auswies.