Sabally führt Phoenix mit überragender Leistung in die WNBA-Finals

Satou Sabally ist mit ihrem Team Phoenix Mercury in die Finalserie der US-Basketballliga WNBA eingezogen. Im vierten Spiel der Halbfinalserie gegen die favorisierten Minnesota Lynx war die Deutsche mit 21 Punkten zweitbeste Werferin ihres Teams, das trotz zwischenzeitlich 14 Punkten Rückstand am Ende 86:81 gewann.

»Das ist ein Traum, der wahr wird«, sagte Sabally, die nach vier Jahren bei den Dallas Wings erst dieses Jahr zu Phoenix gewechselt war. In den Finals, die wie in der NBA im Modus Best-of-Seven ausgetragen wird, trifft Mercury entweder auf die Las Vegas Aces oder Indiana Fever. Dort steht es nach dem 90:83 von Indiana im vierten Spiel der Serie 2:2, die nächste Partie entscheidet.

»Ich repräsentiere hier internationale Gewässer«

Für Phoenix ist es die erste Teilnahme an den WNBA-Finals seit 2021. Mit einem vierten Titel würde das Team mit den Rekordhaltern der Liga gleichziehen: Viermal konnten nur die Houston Comets, Minnesota Lynx und Seattle Storm gewinnen.

»Grüße gehen an Nyara, sie hat das zuerst geschafft«, sagte Sabally nach dem Finaleinzug dem TV-Sender ESPN. »Ich habe so hart für diesen Traum gearbeitet, von Berlin und Gambia aus, ich repräsentiere hier internationale Gewässer«, sagte die 27-Jährige, die als kleines Kind mit ihrer Familie in die deutsche Hauptstadt gezogen war und inzwischen die beste Basketballerin Deutschlands ist.

Vergangenes Jahr hatten Saballys jüngere Schwester Nyara sowie Leonie Fiebich mit New York Liberty in den Finals gegen Las Vegas den Titel geholt. Satou feuerte ihre Schwester von der Tribüne aus an.

Schon jetzt mehr erreicht als in vier Jahren mit Dallas

Bereits in den vorausgehenden Partien gegen Minnesota hatte Sabally geglänzt. Nur beim 69:82 zum Auftakt enttäuschte sie mit zehn Punkten, bei den beiden Siegen danach erzielte die vielseitige Flügelspielerin aber erst 24 und dann 23 Punkte – jeweils Spitzenwerte in ihrem Team. »Wir werfen, wenn wir frei stehen, und wir vertrauen einander«, sagte Sabally.

In ihrer ersten Saison mit Phoenix ist Sabally schon jetzt weitergekommen als mit den Dallas Wings. Das Team aus Texas hatte sie 2020 an zweiter Stelle der WNBA-Draft ausgewählt, früher als jede Deutsche vor ihr. Zweimal kam das Aus in der ersten Runde der Playoffs, 2023 beendeten die Las Vegas Aces alle Träume von einem Schwestern-Duell in den Finals.

»Ich war schon einmal im Halbfinale und da wurden wir ohne Sieg rausgeschmissen. Das wird nie wieder passieren«, sagte Sabally nach der Auftaktpleite gegen Minnesota.

Zum Aufeinandertreffen der Sabally-Schwestern kam es dieses Jahr schon in der ersten Runde der Playoffs. Beim Mercury-Erfolg gegen New York kam Nyara Sabally aber kaum zum Einsatz, weil sie sich erst vor einigen Wochen am Knie verletzt hatte.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels wurde Satou Sabally als Topscorer ihres Teams bezeichnet. Tatsächlich hatte sie im entscheidenden Spiel gegen Minnesota zwei Punkte weniger als ihre Mitspielerin Alyssa Thomas. Wir haben die betreffende Textstelle korrigiert.

Satou Sabally im Angriff gegen Kayla McBride

Foto: Samantha Chow / AP

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