Die geplante Austragung eines Serie-A-Spiels zwischen dem AC Milan und Como Anfang Februar in Australien sorgt für Streit. Milan-Profi Adrien Rabiot, 30, kritisierte die inzwischen genehmigten Pläne für die Partie in Perth scharf. Nun schießt Serie-A-Geschäftsführer Luigi De Siervo zurück. Rabiot vergesse offenbar, »wie alle Fußballprofis, die Millionen verdienen, dass er dafür bezahlt wird, Fußball zu spielen«, sagte De Siervo am Rande einer Tagung in Rom.
Er verwies auf die NFL und NBA, die regelmäßig Spiele im Ausland austragen. Rabiot solle mehr Respekt zeigen und seinen Arbeitgeber besser unterstützen, der sich für die Austragung des Spiels im Ausland eingesetzt habe.
»Topspieler, die angemessen für die Arbeitsleistung bezahlt werden, die sie erbringen, sollten besser als andere verstehen, dass dies ein Opfer ist, das gebracht werden kann«, bekräftigte De Siervo.
Mailand-Star nannte Idee »komplett verrückt«
Rabiot hatte zuvor die Pläne für die Partie in Perth in einem Interview mit der französischen Zeitung »Le Figaro« als »komplett verrückt« bezeichnet.
Der französische Mittelfeldspieler bemängelte, dass finanzielle Interessen über das Wohl der Spieler gestellt würden. »Es gibt das Gerede um Spielpläne und das Wohlergehen der Spieler, aber das erscheint echt absurd«, sagte er mit Blick auf den langen Flug und die Zeitumstellung. »Wir werden uns anpassen müssen, wie immer«, sagte er.
Hintergrund der Spielortverlegung nach Austarlien ist, dass das San-Siro-Stadion in Mailand am 8. Februar nicht zur Verfügung steht. Denn zwei Tage zuvor wird es für die Eröffnung der Olympischen Winterspiele genutzt.
Die Uefa hat den Plänen widerstrebend zugestimmt. UEFA-Präsident Aleksander Čeferin betonte jedoch, dass diese Entscheidungen keine Präzedenzfälle schaffen dürften.
Auch der FC Barcelona wird in dieser Saison für ein Ligaspiel weit reisen müssen. Die spanische La Liga bestätigte, dass der FC Villareal und Barcelona am 20. Dezember im Hard Rock Stadium von Miami aufeinandertreffen. »Dieses Spiel ist ein historischer Schritt, der die La Liga und den spanischen Fußball auf ein ganz neues Niveau hebt«, sagte Javier Tebas, Präsident der Liga.
Tebas hatte sich schon seit einiger Zeit für ein reguläres Saisonspiel im Ausland eingesetzt. Der erste Versuch erfolgte 2018 mit einem Spiel zwischen Barcelona und Girona. Die Idee wurde nach Kritik von einigen Spielern, Verbänden und Fans verworfen. Lesen Sie hier mehr dazu.