Trump will persönlich beim Fifa-Boss für Spielverlegungen sorgen

Der US-Präsident versucht, direkten Einfluss auf die Fußball-WM 2026 zu nehmen. Fifa-Chef Gianni Infantino würde nach Aussage von Donald Trump Spielverlegungen in den USA, Kanada und Mexiko zustimmen, falls die Sicherheitslage dies erfordere. »Er würde es ganz einfach tun«, sagte Trump, der Infantino einen »phänomenalen Fifa-Chef« nannte, am Dienstag in Washington.

Trump war konkret gefragt worden, ob eine Verlegung von Spielen aus Boston denkbar sei. »Wenn jemand schlechte Arbeit leistet und ich das Gefühl habe, dass die Bedingungen unsicher sind, würde ich Gianni anrufen und sagen: Lasst uns die Spiele an einen anderen Ort verlegen. Und er würde das tun«, sagte Trump einen Tag nach seinem Treffen mit dem Fifa-Boss in Ägypten.

Die Weltmeisterschaft findet vom 11. Juni bis 19. Juli 2026 statt, an dem Turnier nehmen erstmals 48 Mannschaften teil. Das Finale soll dem Spielplan zufolge in New York/New Jersey stattfinden.

Trump hatte schon im September eine Verlegung von Spielen als denkbar bezeichnet. Er gehe zwar davon aus, dass die Weltmeisterschaft »sicher« verlaufen würde, hatte Trump bei einer Presserunde im Oval Office erklärt, »aber wenn ich der Meinung bin, dass es nicht sicher ist, werden wir die Spiele in eine andere Stadt verlegen«.

Ob das überhaupt umsetzbar wäre, ist fraglich. Die Fifa hat in einer ersten Runde bereits Tickets für die WM verkauft, der Spielplan steht fest, die teilnehmenden Städte und Stadien stecken längst in intensiven Vorbereitungen. Die Fifa machte umfangreiche Vorgaben, wie die Stadien ausgestattet sein müssen.

Trump droht auch LA mit Blick auf Olympia 2028

Zu den Austragungsorten der WM-Spiele zählen auch Städte, die als Hochburgen der Demokraten gelten. In einige demokratisch regierte Städte hatte er in den vergangenen Monaten die Nationalgarde entsandt.

Trump nahm am Dienstag auch Bezug auf die Olympischen Spiele, die 2028 in Los Angeles stattfinden sollen. »Dasselbe könnte ich auch über die Olympischen Spiele sagen«, so Trump: »Wenn ich der Meinung wäre, dass LA nicht ausreichend vorbereitet wäre, würde ich die Spiele an einen anderen Ort verlegen.«

Trump hatte sich Anfang des Jahres zum Vorsitzenden einer Task Force des Weißen Hauses für die WM erklärt. Er unterhält enge Beziehungen zu Infantino, der der US-Regierung zuletzt sein »volles und uneingeschränktes« Vertrauen ausgesprochen hatte, zu einem erfolgreichen Turnier beitragen zu können.

Die USA richten die WM im kommenden Jahr gemeinsam mit Kanada und Mexiko aus, der Großteil der Spiele findet allerdings in den USA statt. Insgesamt werden in elf US-amerikanischen Stadien 76 Partien ausgetragen. Neben San Francisco und Seattle werden auch Atlanta, New York, Houston, Philadelphia und Kansas City von demokratischen Bürgermeistern und Bürgermeisterinnen geführt.

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