Müller schießt sich bei seiner Vorstellung schon mal verbal warm

Er wurde mit einem traditionellen Trommelmarsch empfangen und legte ein Sprüchefeuerwerk nach: Nach seiner Ankunft in Kanada hat Thomas Müller seine sportlichen Ziele mit den Vancouver Whitecaps formuliert. Die Begeisterung soll dem Verein Flügel verleihen.

»Ich war früher selbst Fußballfan. Und wenn in deinem Klub plötzlich richtig etwas passiert – wenn zum Beispiel ein großer Name kommt – dann ist es völlig normal, dass alle ein bisschen aus dem Häuschen sind«, sagte der 35-Jährige bei seiner Vorstellung: »Wir wollen so lange wie möglich auf diesem Hype-Train bleiben – und in dieser Saison etwas Besonderes für die Whitecaps erreichen.«

Mit den Knien eines 15-Jährigen

Sein neuer Verein feierte Müllers Ankunft als »historischen Tag«. Die besten Szenen aus Müllers bisheriger Karriere flimmerten fast in Dauerschleife über den großen Screen. Er wolle »richtig reinkommen. Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich gerade jetzt zur Mannschaft gestoßen bin – vielleicht in der spannendsten Phase der Saison«, sagte Müller. In der Schlussphase der regulären Saison liegt Vancouver, nach 25 Jahren beim FC Bayern erst der zweite Verein in Müllers Profikarriere, als Zweiter der Western Conference auf Play-off-Kurs.

Der Zeitumstellung von neun Stunden will Müller trotzen und bereits am Sonntag sein Debüt in der Major League Soccer (MLS) geben. Der erste Gegner für den Weltmeister von 2014 heißt dann Houston Dynamo. »Meine ganzen Schlaftracking-Systeme haben mir einen guten Schlaf attestiert«, sagte der Hoffnungsträger nach einem zwölfstündigen Flug und der ersten Nacht in Kanada: »Somit bin ich ready to go.«

Während seiner Vorstellung gab sich Müller gewohnt gut gelaunt, flapsige Sprüche inklusive: Auch der Ausblick, auf Kunstrasen zu spielen, konnte da offenbar nichts dran ändern. »In der Jugend haben wir auf Kunstrasen gespielt, ich habe keine Probleme damit. Meine Knie sind wie die eines 15-Jährigen, hat mein Arzt gesagt«, so Müller.

Überhaupt fühle sein Körper sich »selbst in meiner Phase der Karriere, einfach zu gut an, um aufzuhören«, sagte Müller, nachdem er am Flughafen nach seiner Ankunft mit riesiger Begeisterung empfangen worden war.

Und ob er das erste Mal allein so weit weg von der Heimat klarkommen wird? »Erstmal bin ich ja schon groß. Ich komme schon zurecht«, so Müller. »Ich weiß, wie man einigermaßen gut durchs Leben kommt – und wie man staubsaugt.«

Das SPIEGEL-Gespräch mit Thomas Müller lesen Sie hier .

Thomas Müller während seiner Vorstellung in Vancouver

Foto: Darryl Dyck / AP

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