Ostdeutsche verdienen pro Jahr 13.000 Euro weniger als Westdeutsche

35 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung wachsen die Lohnunterschiede zwischen West und Ost wieder. Das berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND)  und beruft sich dabei auf eine Jahresbilanz des Statistischen Bundesamts, die das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) abgefragt hat.

Im Westen verdienten Vollzeitbeschäftigte demnach im Jahr 2024 im Schnitt 63.999 Euro brutto. Im Osten seien es durchschnittlich 50.625 Euro gewesen. Der Unterschied liegt damit bei 13.374 Euro und fällt damit rund 500 Euro höher aus als noch 2023. Damals verdienten westdeutsche Vollzeitbeschäftigte im Schnitt 60.798 Euro brutto und ostdeutsche 48.023 Euro.

Die Durchschnittslöhne seien im vergangenen Jahr zwar flächendeckend gestiegen, der Unterschied habe sich aber vergrößert, heißt es im RND-Bericht. Am wenigsten verdienten Vollzeitbeschäftigte 2024 demnach mit durchschnittlich 46.708 Euro in Sachsen-Anhalt und Thüringen (46.720 Euro). In Hessen (62.915 Euro) und Hamburg (62.517 Euro) waren die Gehälter im Schnitt am höchsten.

BSW-Chefin Sahra Wagenknecht kommentierte die neuen Zahlen gegenüber dem RND: »Die Löhne der normalen Arbeitnehmer in Deutschland sind insgesamt viel zu niedrig, auch weil die regierungsgetriebene Inflation der letzten Jahre tief ins Portemonnaie der Bürger gegriffen hat.«

Früheren Angaben des Statistischen Bundesamts zufolge lag der mittlere Bruttojahresverdienst in Deutschland 2024 bei 52.159 Euro. Dabei handelt es sich um den Median. Das bedeutet, dass eine Hälfte der Vollzeitbeschäftigten mehr und die andere Hälfte weniger bekam. Sonderzahlungen waren eingerechnet. Das oberste Prozent der Vollzeitbeschäftigten habe 213.286 Euro oder mehr verdient, die unteren zehn Prozent 32.526 Euro brutto oder weniger.

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