Luftwaffenflieger mit Pyrotechnik beschossen

Am Fliegerhorst Celle in Niedersachsen hat sich vergangene Woche ein sicherheitsrelevanter Vorfall ereignet. Nach SPIEGEL-Informationen schossen Unbekannte kurz nach dem Start eines Transportfliegers vom Typ C130  am Freitag gegen 12 Uhr mit Pyrotechnik in Richtung des Flugzeugs. Die Maschine wurde nicht getroffen, die Piloten alarmierten umgehend den Tower.

Nach dem Vorfall hat sowohl die Bundeswehr als auch die Polizei Ermittlungen zu den Hintergründen aufgenommen. In Bundeswehrkreisen hieß es, ein Beschuss von Militärflugzeugen komme nur sehr selten vor, allerdings gibt es immer wieder Fälle, bei denen die Piloten mit Laserpointern geblendet werden. Offenbar handelte es sich bei der abgeschossenen Pyrotechnik um eine Silvesterrakete, die Rede war von einem Lichtblitz und einem anschließenden Knall. Da sich der Vorfall mittags ereignete, kann eine gezielte Aktion nicht ausgeschlossen werden.

Es drohen hohen Strafen

Umgehend suchten Feldjäger und Polizei das Umfeld des Fliegerhorsts Celle ab, konnten aber zunächst nichts feststellen. Die Polizei in Celle teilte auf SPIEGEL-Anfrage mit, dass ein Verfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr aufgenommen wurde. Das Gelände rund um den Fliegerhorst wurde mit einem Sprengstoffhund abgesucht, bisher aber sei nichts gefunden worden, was zur Aufklärung der Tat diene.

Laut der Polizei habe es nach jetzigem Erkenntnisstand keine konkrete Gefährdung für die Luftwaffenmaschine gegeben, da die abgeschossene Feuerwerksrakete gut 500 Meter von dem Flugzeug entfernt in den Himmel stieg. Gleichwohl nehme man solche Fälle wegen der »sensiblen Lage« ernst und werde weiter ermitteln. Der Flugverkehr sei derzeit aber nicht eingeschränkt.

Selbst wenn es sich bei der Aktion nicht um einen ernst gemeinten Angriff auf den Luftwaffenflieger handeln sollte, wären die Konsequenzen für den oder die Täter empfindlich. Ein gefährlicher Eingriff in den Luftverkehr wird von den Behörden konsequent geahndet, es drohen hohe Geld- oder sogar Freiheitsstrafen.

Die Luftwaffe hat mittlerweile sechs C130-Flieger in ihrer Flotte. Neben den deutlich größeren A400M-Modellen sichern sie die Verlegefähigkeit der Truppe. In den vergangenen Monaten wurden die Flugzeuge auch beim Abwurf von humanitärer Hilfe über dem Gazastreifen eingesetzt.

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