Erzeugerpreise für Dienstleistungen steigen so stark wie seit drei Jahren nicht mehr

Die US-Erzeugerpreise sind im Juli deutlich stärker gestiegen als erwartet. Wie das Arbeitsministerium mitteilte, legten die Preise im Monatsvergleich um 0,9 Prozent zu. Ökonomen hatten nur mit 0,2 Prozent gerechnet.

Im Jahresvergleich stiegen die Erzeugerpreise um 3,3 Prozent, während Experten 2,5 Prozent veranschlagt hatten.

Dienstleistungen verteuern sich so stark wie seit drei Jahren nicht mehr

Besonders Dienstleistungen verteuerten sich um 1,1 Prozent, dies ist der stärkste Anstieg seit März 2022. Nach Angaben  des Senders CNBC trugen hauptsächlich höhere Preise im Handel mit Maschinen und Ausrüstung dazu bei. Sie legten demnach um 3,8 Prozent zu und machten 30 Prozent des Preisanstiegs bei Dienstleistungen aus. Portfolio-Management-Gebühren verteuerten sich laut dem Bericht um 5,8 Prozent, Flugpreise um ein Prozent.

Erzeugerpreise sind die Preise, die Produzenten von ihren Abnehmern wie Großhändlern oder Weiterverarbeitern verlangen. Sie gelten als frühe Signalgeber für die Entwicklung der Verbraucherpreise, weil sie oft weitergegeben werden.

Der Anstieg der Verbraucherpreise lag im Juni und Juli bei je 2,7 Prozent. Im Juli allerdings kletterte die sogenannte Kerninflation, die Teuerung ohne die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Lebensmittel, auf 3,1 Prozent.

US-Präsident Donald Trump hatte im April hohe Sonderzölle für Importe aus Dutzenden Ländern verkündet. Inzwischen gibt es verschiedene Abkommen, mit anderen Ländern , wie mit China, wird jedoch noch um eine Einigung gerungen.

Die Wirtschaftspolitik der Regierung von US-Präsident Donald Trump sorgt seit Beginn seiner zweiten Amtszeit für Kontroversen. Trump hatte Anfang August die Chefin der US-Arbeitsstatistikbehörde BLS entlassen , nachdem der monatliche Arbeitsmarktbericht schwächer ausgefallen war als erwartet. Der inzwischen nominierte Nachfolger ist ein Ökonom der rechten Heritage Foundation. Die Statistikbehörde kämpft aktuell mit Budgetkürzungen, die sie zwangen, mehrere Hundert Kategorien aus der Datenerfassung für den Erzeugerpreis-Index zu streichen. Der nun vorgestellte Juli-Bericht war der erste auf dieser Basis.

Zuletzt hatten sich mehrere Vertreter der Notenbank Fed zunehmend beunruhigt über den Arbeitsmarkt gezeigt und ihre Bereitschaft für eine Zinssenkung im September signalisiert. Dies dürfte Trump entgegenkommen, der seit Langem auf deutlich niedrigere Zinsen pocht.

Arbeiter am Flughafen in Los Angeles

Foto: Patrick T. Fallon / AFP

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