Zwickaus Oberbürgermeisterin rechtsextrem bedroht – 19-Jähriger tatverdächtig

Nach der Morddrohung gegen Zwickaus Oberbürgermeisterin Constance Arndt ermittelt die Polizei gegen einen 19-Jährigen in Mecklenburg-Vorpommern.

Die digitalen Spuren des im April elektronisch verschickten Schreibens ließen auf ihn als Tatverdächtigen schließen, teilte das Landeskriminalamt Sachsen mit . Nun wurde seine Wohnung im Landkreis Ludwigslust-Parchim durchsucht.

Dabei seien sein Jagdschein sowie eine Bockflinte und eine Schreckschusswaffe eingezogen worden, hieß es. Der Deutsche sei bisher nicht polizeibekannt.

Absender benennt sich als Adolf Hitler

Die Kommunalpolitikerin der lokalen Wählervereinigung »Bürger für Zwickau« hatte im April ein Schreiben erhalten, in dem auf den Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke Bezug genommen wird.

»Denken Sie an Walter Lübke. Immer schön aufpassen.« Als Absender der Zeilen mit der falschen Schreibweise des Politikers war Adolf Hitler angegeben. Die E-Mail-Adresse spielte auf die rechtsextreme Zelle »Nationalsozialistischer Untergrund« (»NSU«) an – jene rechtsextreme Terrorzelle, die einst in Zwickau im Untergrund lebte.

Der NSU ermordete acht türkischstämmige und einen griechischstämmigen Kleinunternehmer sowie eine Polizistin.

Arndt machte das Schreiben damals öffentlich. In einem Beitrag  auf der Plattform Instagram schrieb sie dazu: »Einschüchtern lasse ich mich nicht«.

Die Nachricht wurde über das Kontaktformular der Stadt Zwickau versandt, wie das LKA weiter mitteilte. Es übernahm die Ermittlungen zusammen mit der Staatsanwaltschaft Zwickau. Ermittelt wird gegen den 19-Jährigen den Angaben zufolge wegen Bedrohung.

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