Zahl der Arbeitslosen geht im April nur leicht zurück

Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist im April weniger zurückgegangen, als es sonst zu erwarten wäre. Das geht aus den aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hervor. »Die Frühjahrsbelebung fällt auch im April vergleichsweise schwach aus«, teilte die Chefin der Bundesagentur, Andrea Nahles, am Mittwoch in Nürnberg mit.

Immer noch mehr Arbeitslose als vor einem Jahr

Die Behörde registrierte demnach 2,932 Millionen Arbeitslose. Das seien 36.000 weniger gewesen als im März, aber 182.000 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sei im Monatsvergleich um 0,1 Prozentpunkte auf 6,3 Prozent gesunken, hieß es weiter.

Damit setzte sich im April die seit mehr als zwei Jahren andauernde schwache Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt fort. Unter Herausrechnung der jahreszeitlichen Schwankungen stieg die Arbeitslosenzahl laut BA im Monatsvergleich um 4000.

Normalerweise sinkt die Zahl der Arbeitslosen im April, weil etwa Bau- oder Gastronomiebetriebe nach dem Winter wieder durchstarten. Die Arbeitslosigkeit in Deutschland war in den vergangenen beiden Jahren saisonbereinigt kontinuierlich gestiegen. Der Arbeitsmarkt leidet unter der anhaltend schwachen Konjunktur. Im März waren 2,967 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet, 22.000 weniger als im Februar.

Im Europavergleich weiterhin gute Zahlen für Deutschland

Im gesamten Euroraum sank die Arbeitslosigkeit dagegen zuletzt auf einen historischen Tiefstand. Sie sank im Februar auf 6,1 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat in Luxemburg Anfang April mitteilte. So niedrig war die Quote seit Einführung des Euro 1999 nicht mehr.

In den einzelnen Ländern gibt es aber weiter deutliche Unterschiede. Besonders hoch war die Arbeitslosenquote nach wie vor in Spanien mit 10,4 Prozent und in Griechenland mit 8,6 Prozent. In beiden Ländern ist die Quote allerdings gesunken. Deutschland wies laut Eurostat eine der niedrigsten Quoten auf. Allerdings stieg sie in den vergangenen zwei Jahren an. Eine schnelle Trendwende ist nicht in Sicht.

Menschen in einem der Jobcenter

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Jens Kalaene / dpa / picture alliance

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