Mit der Eröffnung der Wall Street erreichen die Auswirkungen der neuesten Zollankündigungen von Donald Trump auch die New Yorker Börse. Der Leitindex Dow Jones fiel um 0,8 Prozent auf 41.525 Punkte, der S&P 500 gab um rund ein Prozent nach. Der technologielastige Nasdaq-Index verlor 1,6 Prozent und stand bei 18.622 Punkten.
Aktien von Apple traf es besonders hart: Der Kurs stürzte im Morgenhandel um 3,8 Prozent ab, nachdem Trump gedroht hatte, das Unternehmen mit einem Zoll von 25 Prozent zu belegen. Er habe Konzernchef Tim Cook aufgefordert, iPhones zukünftig in den Vereinigten Staaten bauen zu lassen, schrieb Trump auf Truth Social – ansonsten würden Abgaben fällig.
Kurz darauf stellte Trump auf seiner Plattform Strafzölle in Höhe von 50 Prozent auf Produkte aus der Europäischen Union in Aussicht. Der Dax rutschte daraufhin zwischenzeitlich um rund drei Prozent ab und machte vorherige Gewinne zunichte. Erst am Dienstag hatte der deutsche Leitindex erstmals in seiner Geschichte die Marke von 24.000 Punkten geknackt. Mit weiteren Rekorden dürfte er sich nach der Ankündigung Trumps allerdings schwertun.
Der Eurokurs fiel ebenfalls. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1301 US-Dollar fest. Am Donnerstag hatte er bei 1,1309 US-Dollar gelegen.
Auch die stark exportorientierten Autowerte gaben nach den Drohungen des US-Präsidenten nach. Der europäische Branchenindex Stoxx Europe Automobile & Parts büßte am Ende der Sektorübersicht 2,9 Prozent auf 532,05 Punkte ein und fiel damit auf das Niveau von Anfang Mai zurück.
Wadephul: Zölle »helfen niemandem«
EU-Institutionen reagierten zunächst nicht auf die Äußerungen des US-Präsidenten. Der niederländische Ministerpräsident Dick Schoof sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die Reaktion liege in den Händen der EU-Kommission. Diese wolle sich nicht äußern, bis EU-Handelskommissar Maroš Šefčovič mit seinem US-Kollegen Jamieson Greer telefoniert habe, berichtet Reuters weiter.
Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) sagte der Nachrichtenagentur, die Zölle »helfen niemandem, sondern führen nur dazu, dass die wirtschaftliche Entwicklung beeinträchtigt wird«. Berlin werde die Europäische Union weiterhin bei den Verhandlungen mit Washington unterstützen.