Drei Monate nach ihrem Amtsantritt bekommt die Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz (CDU) im ARD-Deutschlandtrend eine so schlechte Bewertung wie noch nie. Demnach sind aktuell nur 29 Prozent der Befragten zufrieden mit der Arbeit des schwarz-roten Kabinetts, der niedrigste Wert seit dem Amtsantritt Anfang Mai. Im Vormonat waren es 39 Prozent. Mehr als zwei Drittel (69 Prozent) sind mit der Arbeit der Regierung weniger oder gar nicht zufrieden.
Für Bundeskanzler Merz geht es nach einem vorübergehenden Hoch im Juni wieder bergab. Damals zeigten sich 42 Prozent der Befragten zufrieden mit ihm, nun sind es nur noch 32 Prozent.
BSW und FDP verpassen Fünfprozenthürde
Das t sich auch in der Sonntagsfrage wider: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, kämen CDU und CSU der Umfrage zufolge zusammen auf 27 Prozent, drei Prozentpunkte weniger als im Juli. Die AfD würde mit 24 Prozent (+1) nach April 2025 erneut ihren bisherigen Höchstwert im Deutschlandtrend erreichen.
Die SPD bliebe unverändert bei 13 Prozent, die Grünen bei 12 und die Linke bei 10 Prozent. Andere Parteien, darunter das BSW mit drei Prozent (-1) und die FDP mit vier Prozent (+1), hätten demnach keine Chance auf einen Einzug ins Parlament.
Der Deutschlandtrend zählt zu den wichtigsten Umfragen zur deutschen Politik. Das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap hatte dazu im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der »Welt« von Montag bis Mittwoch dieser Woche 1312 Wahlberechtigte befragt . Grundsätzlich sind vor allem Wahlumfragen aber mit Unsicherheiten behaftet, da die feste Bindung an Parteien nachlässt und viele Menschen ihre Wahlentscheidung kurzfristig treffen.
Vizekanzler und Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hatte kurz vor der 100-Tage-Frist der Bundesregierung zuletzt eine gemischte Bilanz gezogen. »Die Menschen wollen, dass wir Lösungen finden, daran müssen wir arbeiten«, sagte er der »Rheinischen Post«. »Wir hatten keine 100-Tage-Schonfrist, es waren wahrscheinlich noch nicht mal drei Tage.«