Fußballstar Lamine Yamal droht in Spanien Ärger mit dem Gesetz. Der Flügelspieler des FC Barcelona soll am Wochenende seinen 18. Geburtstag im Beisein von kleinwüchsigen Personen gefeiert haben, die Yamal Medienberichten zufolge zu Unterhaltungszwecken gebucht hatte.
Bild- und Videoaufnahmen der privaten Party in Olivella vor den Toren Barcelonas waren nicht an die Öffentlichkeit gelangt. Allerdings hatten Fotos davon, wie kleinwüchsige Menschen in einem Van zur Veranstaltung gebracht wurden, seit Sonntag in den sozialen Medien die Runde gemacht.
In Spanien gilt seit 2023 ein Gesetz, das es untersagt, Personen aufgrund ihres Kleinwuchses für Showveranstaltungen zu buchen. Damit soll vor allem die jahrzehntelange Tradition unterbunden werden, kleinwüchsige Menschen in der Stierkampfarena zur Belustigung des Publikums Gefahren auszusetzen.
Im Fall Yamal soll nun die Staatsanwaltschaft untersuchen, ob gegen Gesetze verstoßen wurde. Das teilte Jesús Martín, Generaldirektor für Behindertenfragen im spanischen Ministerium für soziale Rechte, der Nachrichtenagentur EFE mit. Dazu sollen auch das Büro zur Bekämpfung von Hassverbrechen sowie Spaniens parlamentarischer Ombudsmann für Grundrechte eine mögliche Diskriminierung prüfen.
Kontra von Interessenverband, Unverständnis von Unterhaltungskünstlern
Bereits zuvor hatte sich die ADEE, eine spanische Organisation für kleinwüchsige Personen, kritisch zu Yamals Feier geäußert und ebenfalls rechtliche Schritte angekündigt. »Es ist inakzeptabel, dass im 21. Jahrhundert Menschen mit Kleinwuchs noch immer als Unterhaltung auf privaten Feiern eingesetzt werden«, sagte Verbandspräsidentin Carolina Puenta. »Noch gravierender ist es, wenn dabei öffentliche Persönlichkeiten wie Lamine Yamal involviert sind.«
Einstimmig ist die Kritik jedoch nicht. Der katalanische Radiosender RAC1 zitierte im Anschluss an die Feier eine der von Yamal gebuchten Personen: »Wir arbeiten als Unterhaltungskünstler«, so die Quelle, die anonym bleiben wollte. »Warum dürfen wir nicht tun, was wir tun?« Die kleinwüchsigen Menschen seien auf der Party behandelt worden wie jeder andere auch.