Mit 209.000 Kilometern pro Stunde rast der Komet durch das All: Forscher entdeckten Anfang Juli das interstellare Objekt in unserem Sonnensystem. Mithilfe des Weltraumteleskops »Hubble« haben sie das bislang beste Bild eines solchen Objekts aufgenommen. Die Nasa und die Europäische Weltraumorganisation Esa haben die Aufnahme vom 1. Juli nun veröffentlicht.
Das Bild des Weltraumteleskops zeigt einen weiß-bläulichen Lichtpunkt in der Dunkelheit des Weltalls. Zu erkennen sind eine tropfenförmige Staubwolke um den Kern sowie Spuren eines staubigen Schweifs. Der Kern eines Kometen besteht aus Eis, Staub und Gestein. In der Nähe von Sternen setzen Kometen aufgrund der Hitze Gas und Staub ab, dadurch entsteht der typische Schweif.
Der Komet mit dem Namen 3I/Atlas war zum Zeitpunkt der Aufnahme 446 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Nun rauscht er zwischen Mars und Erde entlang. Eine Gefahr für die Erde ist er nicht.
Astronomen schätzten die Größe des eisigen Kometenkerns ursprünglich auf Dutzende Kilometer Durchmesser. Dank der Beobachtungen des Weltraumteleskops »Hubble« gehen sie jetzt davon aus, dass der Kern zwischen 320 Metern und 5,6 Kilometern misst.
Ursprung gibt Rätsel auf
Unklar ist allerdings, woher der Komet genau stammt. »Es ist, als würde man eine Gewehrkugel für den Bruchteil einer Sekunde sehen. Man kann das nicht mit Genauigkeit zurückverfolgen, um herauszufinden, wo er seinen Weg begonnen hat«, sagte Forscher David Jewitt, Leiter des Wissenschaftsteams für die »Hubble«-Beobachtungen.
3I/Atlas ist erst das dritte Objekt aus einem fremden Sternsystem, das Menschen im Sonnensystem beobachten. Das erste Objekt war 2017 der Asteroid 1I/ʻOumuamua, das zweite Objekt war 2019 der Komet 2I/Borisov.
Die Forscher sind überzeugt, dass sie in Zukunft noch mehr solcher Objekte beobachten werden. »Dieser neueste interstellare Tourist gehört zu einer bisher unentdeckten Population von Objekten, die nach und nach auftauchen werden«, sagte Forscher Jewitt: »Das ist jetzt möglich, weil wir über leistungsstarke Himmelsbeobachtungsmöglichkeiten verfügen, die wir früher nicht hatten. Wir haben eine Schwelle überschritten.«
Mehr über das interstellare Objekt 3I/Atlas und warum es Astronomen in Aufregung versetzt, lesen Sie hier.